Paris, Frankreich

39.


Samuel Fischer Gastprofessur

© Phil Dera

Édouard Louis

Édouard Louis, 1992 als Eddy Bellegueule im Norden Frankreichs geboren, ist ein literarischer Shootingstar. In seinem 2014 erschienenen autobiographischen Debütroman ›En finir avec Eddy Bellegueule‹ (›Das Ende von Eddy‹) beschreibt er seine von Armut, Alkoholismus, Arbeitslosigkeit und Rassismus geprägte Kindheit und seine Flucht aus diesen prekären Verhältnissen. Das Buch war in Frankreich ein Bestseller, wurde in über 20 Sprachen übersetzt und löste eine heftige Debatte über soziale Ungleichheit und die daraus resultierende Gewalt aus.
2016 folgte mit ›Histoire de la violence‹ sein zweiter ebenfalls autobiographischer Roman. In ihm beschreibt er, wie eine zufällige Begegnung in der Weihnachtsnacht 2012 in einem Albtraum endet. ›Im Herzen der Gewalt‹ wird gerade von Thomas Ostermeier für die Bühne adaptiert und das Stück feiert am 3. Juni an der Berliner Schaubühne Premiere.
Für Louis, der an der École Normale Supérieure und an der École des Hautes Études en Sciences Sociales in Paris studierte, ist die Frage nach den Gründen für Gewalt von zentraler Bedeutung. In einem Interview mit der NZZ vom 10.12.2017 sagt er: „Die Welt, in der wir leben, ist tief von Gewalt geprägt. Und wir müssen darüber reden, um die Gewalt verringern zu können. Die einzige Möglichkeit, die Gewalt zu bekämpfen, ist, darüber zu sprechen. Die Leute, die über Gewalt reden, sind für mich die größten Träger der Hoffnung.“

„Ich schreibe, um Scham zu erzeugen, damit sich die Herrschenden schämen.“

Seminar

“Geschichte der Literatur, Geschichte der Gewalt”

Wir werden untersuchen wie Autoren wie Marguerite Duras, Toni Morrison, Imre Kertész, Svetlana Alxievitch, Tash Aw, Michel Foucault etc. versucht haben, die Welt durch die Analyse von Gewalt (sexuell, rassisch, strafrechtlich oder in Bezug auf Klassenunterdrückung) zu verstehen. Was sagt uns Gewalt über unser Dasein oder unsere Gefühle? Was ist die Verbindung zwischen Wahrheit und Gewalt? Was kann Literatur gegen Gewalt tun? Und natürlich: Gibt es eine bestimmte Art von Gewalt, die die Literatur erschaffen hat? Unser Seminar wird vor allem aus Diskussionen bestehen mit gelegentlichen Schreibübungen und Präsentationen.

Gastprofessur 2018


Presse


Öffentliche Lesung

11. Juni 2018

19 Uhr
Gespräch mit Édouard Louis und Thomas Ostermeier
König Galerie · Nave · St. Agnes , Alexandrinenstraße 118–121, 10969 Berlin

Antritts-vorlesung

2. Juli 2018

18 Uhr
"What literature can do? On shame, arts, and politics"
Raum KL 32/123, Rost- und Silberlaube, Habelschwerdter Allee 45 , 14195 Berlin

Bücher

Impressions

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CONTACT: VANESSA MARZOG
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